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BEGLEITER IM EXIL
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Mein Land hat Palmen auf denen die Singdrossel singt ... (Minha terra tem palmeiras onde canta o sabiá...)
Jedes brasilianische Schulkind kennt das Lied des Exils (Canção do Exílio) von Gonçalves Dias – das wiederum an das berühmte Gedicht von Johann Wolfgang Goethe anlehnt, von dem jedes deutsche Schulkind zumindest die zwei ersten Verse aufsagen kann: Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, / Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn... Kurioserweise war es Stefan Zweig nicht weiter aufgefallen, dass die Strasse seines letzten Wohnhauses in Petrópolis nach dem berühmten Dichter des Lieds des Exils benannt war.
Nomen est omen: In dem Haus, wo sich Stefan und Lotte Zweig in ihrer Verzweiflung über die Weltsituation für den Freitod entschieden, soll jetzt eine Gedenkstätte auch an Hunderte von anderen Exilanten der Zeit zwischen 1933 und 1945 erinnern.
Nach Argentinien war Brasilien das Land, in dem die meisten Flüchtlinge aufgenommen wurden. Die genaue Zahl ist unbekannt. Einige Historiker nehmen an, dass zwischen 16 Tausend und 19 Tausend Menschen in diesem Land, das Palmen hat eine neue Heimat suchten. Die CASA STEFAN ZWEIG will sie alle würdigen und ganz besonders jene hervorheben, die in entscheidender Weise zur Entwicklung von Kultur und Wissenschaft beigetragen haben. Im Folgenden eine Liste ohne hierarchische Reihung oder Bewertung, die permanent erweitert werden soll. Jeder Name steht für eine Lebensgeschichte, einen Lebenslauf, multipliziert mit der Zahl der Mitglieder der Familie.
Als unsere spezielle Würdigung an alle diese Exilanten haben wir ein Gedicht des großen deutsch-jüdischen Autors Heinrich Heine (1797-1856) ausgewählt:
Wo wird einst des Wandermüden
Letzte Ruhestätte seyn?
Unter Palmen in dem Süden?
Unter Linden an dem Rhein?
Werd ich wo in einer Wüste
Eingescharrt von fremder Hand?
Oder ruh ich an der Küste
Eines Meeres in dem Sand.
Immerhin! Mich wird umgeben
Gotteshimmel, dort wie hier,
Und als Totenlampen schweben
Nachts die Sterne über mir.
in: DHA, Bd. 2
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Adler, Johann Anton
Adlerova, Charlotta
Agache, Hubert Donat Alfred
Altberg, Alexandre
Andrian-Werburg, Leopold von
Arany, Oscar
Arcade, Bruno
Arnau, Frank
Ascarelli, Tullio
Bach, Susanne Eisenberg
Ballhausen, Günther
Becher, Ulrich
Benton, José Antonio (Hans Elsas)
Berger, Peter Ludwig
Bernanos, George
Bianco, Enrico
Blumental, Felicja
Boese, Henrique
Brand, Max
Brandt, Hannah Henriette
Brentani, Gerda
Bresslau, Ernst Ludwig
Bresslau-Hoff, Louise
Brieger, Friedrich Gustav
Brill, Alice
Brill, Marte
Caro, Herbert Moritz
Carpeaux, Otto Maria
Chabloz, Jean-Pierre
Choromanski. Michal
Czapski
de Fiori, Ernesto
Eichbaum, Gisela
Feder, Ernst
Feigl, Fritz
| Flexor, Samson
Flieg, Hans Günter
Flusser, Vilém
Fraenkel, Erich
Fried, Carl
Gartenberg, Alfred
Geyerhahn, Norbert e Walter
Gottlieb, Otto Richard
Gross, Bernhard
Guarnieri, Gianfrancesco
Görgen, Hermann Matthias
Haberkorn, Werner
Hauptmann, Heinrich
Heller, Frederico
Heller, Otto
Hoffmann-Harnisch, Wolfgang
Huyn, Johannes Franz Graf
Jacobovits, Waltraut
Jolles, Heinz (Henry)
Jordan, Fred
Kaminagai, Tadashi
Katz, Richard
Katzenstein, Betti
Keller, Wilhelm (Willy)
Kiefer, Bruno
Kleemann, Fredi
Klinghoffer, Hans Yitzhak
Koch, Adelheid Lucy
Koellreutter, Hans-Joachim
Kondracki, Michał
Korène, Vera
Krajcberg, Frans
Kreiser, Walter
Kürschner, Izidor
Leskoschek, Axl
| Lewinsohn, Richard
Lewy, Walter
Lichtenstern, Herbert
Lieblich, Karl
Lustig-Prean, Karl von
Löw-Lazar, Friederike
Maier, Mathilde
Manzon, Jean
Marcus, Ernst
Markus, David
Mehlich, Ernst
Métall, Rudolf Aladár
Mizne, Markus
Mortara, Giorgio
Oliven, Fritz
Ornstein, Oskar
Ostrower, Fayga
Pinkuss, Fritz
Rawitscher, Felix
Rheinboldt, Heinrich
Roger van Rogger (Roger Silberfeld)
Rónai, Paulo
Rosenfeld, Anatol
Stern, Hans
Straus, Agi
Strowski, Fortunat
Szenes, Arpad
Szenkar, Eugen
Trebitsch, Regina
Tuwim, Julian
Wittkowski, Victor
Wolff, Egon e Frieda
Wöller, Wilhelm
Zach, Jan
Zamoyski, August
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